Die verschiedenen Rosenarten und Rosensorten | Rosenlieb
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Welche Rosenarten gibt es eigentlich?

Rosenarten – eine einzigartige Vielfalt

Sie ist die ungekrönte Königin der Blumen. Mit keiner anderen Pflanze weltweit haben sich mehr Züchter beschäftigt, um aus der ursprünglichen Hagebutte, quasi die Urmutter der Rosen, eigene Rosensorten zu züchten. Dies aber nicht etwa seit Beginn der Neuzeit oder als Hobby einer industrialisierten Konsumgesellschaft. Die ersten gezüchteten Rosen gab es bereits vor rund 5000 Jahren im alten China und seit dieser Zeit ist die Anzahl auf rund 30.000 Rosenarten weltweit angewachsen.

Allein das namentliche Aufzählen aller Rosen würde dementsprechend ein kleines Buch füllen und kämen noch Beschreibung und Herkunft hinzu, wäre es ein sehr dickes Buch. Um einigermaßen den Überblick zu behalten, werden die Rosenarten in Rosenklassen unterteilt, wobei die Wildrosen und die sogenannten alten Rosen einen jeweils eigenen Bereich bilden.

 

Die Wildrose – die erste der Rosensorten

Im Gegensatz zu den meisten Zuchtrosen sind Wildrosen grundsätzlich Sträucher und die Blüten sind einfache, ungefüllte Blätter, die zu fünft um den Staubbeutel und die Stempel gruppiert sind. Sehr interessant ist hierbei der erstaunliche Unterschied in den Wuchshöhen der verschiedenen Wildrosen. Je nach Klima erreichen sie nur 15 cm Wuchshöhe oder können als Kletterrosen (Rosa gigantea) bis zu 30 m nach oben wachsen. Für die Rosenzucht waren und sind vor allem acht Wildrosenarten von Bedeutung:

  • Büschel-Rose
  • Rosa chinensis
  • Rosa fedtschenkoana
  • Rosa foetida
  • Rosa gallica
  • Rosa gigantea
  • Rosa moschata
  • Rosa rugosa

 

Aus diesen acht Wildrosenarten entstammen fast alle der heute bekannten Kultur-Rosen, auch die alten Rosen.

 

Alte Rosen – ohne Chinas Einfluss

Für diese „alten“ Rosensorten ist das Jahr 1867 eine Art Grenzlinie, denn in diesem Jahr wurde erstmals eine Teehybride gezüchtet, die erste moderne Rose als Kreuzung zwischen einer chinesischen Teerose und einer europäischen Rose. Die daraus entstandenen Hybriden oder Remontant-Rosen besitzen als hauptsächliche Merkmale eine längere Blütezeit, bessere Frosthärte sowie eine größere Farbskala und neue Düfte. Alle europäischen Rosensorten, die bereits vor dem Jahr 1867 bestanden, zählen zu den alten Rosen:

  • Albarosen
  • Damaszenerrosen
  • Gallicarosen
  • Moosrosen
  • Wildrosen
  • Zentifolienrosen

 

Das Jahr 1867 ist zwar eine Markierung zwischen Rosen ohne und mit chinesischem Einfluss, trotzdem muss hier noch einmal eine Unterscheidung gemacht werden, denn einige Rosenarten behielten ihren ursprünglichen Namen, obwohl sie mit Chinarosen gekreuzt wurden, sie erhalten gewöhnlich den Namenszusatz „Hybride“, um sie von ihren Vorgängern zu unterscheiden, so etwa:

  • Bibernellrose
  • Boursaultrose
  • Bourbonrose
  • Noisetterose
  • Portlandrose

 

Ein weiteres Problem für die Grenzziehung zwischen alten und modernen Rosenarten ist die Verbreitung der Wildrosen, auf denen die Züchtungen basieren. Einige der Wildrosensorten halten sich nicht an von Menschen gemachten geografischen Einteilungen und kommen so sowohl in Asien wie in Europa vor. Hier muss eingefügt werden, dass Wildrosen auch im amerikanischen Doppelkontinent verbreitet sind, jedoch aufgrund der relativ späten Besiedlung durch Europäer bei der Rosenzucht nur eine untergeordnete Rolle spielen. Doch was sind denn nun eigentlich moderne Rosen, welche auch zu Infinity Rosen verarbeitet werden und somit später auch in unseren Rosenboxen ihren Platz finden?

 

Moderne Rosen – Schönheit ist es nicht allein

Natürlich stehen für die Züchter die Blütenform, der Wuchs, die Farbpalette und der Blütenduft der Rosenarten im Vordergrund. Es sind aber noch weitere Faktoren wie etwa die Resistenz gegen verschiedene Rosenkrankheiten. So sind moderne Rosen nur noch für wenige Krankheiten anfällig, wie etwa den Sternrußtau, dem echten Mehltau oder dem Rosenrost, alles Pilzerkrankungen. 

Wo sich so viele Menschen mit einer Blume beschäftigen, ist es nur zu verständlich, dass sich verschiedene Meinungen bilden. So bestehen zum Beispiel zwei Lager oder Parteien, von denen die einen sich mit der „Modernisierung“ alter Sorten beschäftigen und die anderen die modernen Sorten weiter entwickeln. Bei den vielen verschiedenen Rosenarten ist es unmöglich, einen gemeinsamen Nenner zu finden, außer eben die Schönheit der Rose. Da aber die Empfindung von Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, kann eine Auswahl nur subjektiv sein. Zugegebenermaßen zeigen moderne Rosen einen Stil und eine Eleganz, mit der ältere Rosenarten nur schwer konkurrieren können, dazu nun eine, wohlgemerkt subjektive, Auswahl an modernen Rosenarten:

  • Baccara
  • Ambiente
  • Pullman Orient Express
  • Kölner Karneval
  • Ingrid Bergmann
  • Gloria Dei
  • Elina
  • Double Delight

 

Die Namensgebung liegt beim jeweiligen Züchter und wird eine Neuzüchtung vom Verband anerkannt, so wird der Name entsprechend eingetragen, was mitunter recht obskur wirkt, denn heute gibt es Rosenarten, die nach Fernsehzeitschriften oder Herstellern von Brühwürfeln benannt sind.

 

Die schönste Rose der Welt

Wie schon erwähnt, kann es „die“ schönste Rose der Welt nicht geben. Immerhin wählt jedoch die „World Federation of the National Rose Societes“ üblicherweise alle drei Jahre eine Rose zur Weltrose. So wie etwa die bei den modernen Rosen aufgeführte Gloria Dei, die zusammen mit der sehr bekannten „Baccara“ von der französischen Rosenzüchterfamilie Meilland stammt, einem Familienbetrieb in der vierten Generation, der heute in der Nähe von Lyon ansässig ist.

Die Behauptung, die schönste Rose der Welt gebe es nicht, ist nicht ganz richtig. Zumindest war der dänische Märchenautor Hans Christian Andersen dieser Meinung und schrieb eine heute eher unbekannte Erzählung mit dem Titel: „Die schönste Rose der Welt“. Darin wird von einer im Sterben liegenden Königin erzählt, die Rosen über alles liebte und deren Untertanen darum die schönste Rose der Welt suchten, um die Königin zu erfreuen und am Leben zu erhalten. Das Märchen endet damit, dass die Königin letztlich die schönste Rose der Welt in der Bibelerzählung von der Kreuzigung Jesu erkannte, der sich aus Liebe zur Menschheit opferte. So ist die Rose eben nicht einfach nur eine wunderschöne Blume, sie ist seit vielen Jahrhunderten das Symbol für die Liebe, womit einfach alle Rosenarten oder Rosensorten die schönsten Rosen der Welt sind.

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